Ötzi lebte vor rund 5300 Jahren im Alpenraum. Nach Ergebnissen, die im Nature Communications veröffentlich wurden, litt Ötzi an Kreislaufproblemen und Laktose-Intoleranz. Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher, die das gesamte Erbut der Mumie entschlüsselt haben.
Forscher haben erstmals das gesamte Erbgut der Eiszeit-Mumie Ötzi entziffert. Dabei stießen sie auf Belege für Krankheiten, die heute aktueller sind denn je: Unter anderem litt Ötzi an Laktose-Intoleranz und an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, die viele Experten bislang für ein Problem der modernen Gesellschaft gehalten hatten.
An Laktose-Intoleranz und Kreislaufproblemen litt Ötzi
Das Team um den Bozener Forscher Albert Zink betonte, um generelle Rückschlüsse auf die genetischen Ursachen solcher Krankheiten zu ziehen, reiche die Untersuchung von Ötzi allerdings noch nicht aus. Die Ergebnisse sind im Journal «Nature Communications» öffentlich gemacht. Breits im Herbst 2011 hatten die Wissenschaftler erste Details ihrer DNS-Analyse veröffentlicht. Bereits dabei zeigte sich, dass Ötzi braune Augen und braune Haare hatte. Bei den weiteren Analysen überrascht nun vor allem der Blick in die «Krankenakte».
Ausserdem litt der Gletscher-Mann an einer Milchzucker-Unverträglichkeit. «Auf dem Weg zur Sesshaftwerdung mit Ackerbau und Viehzucht wird es für ihn schon schwierig gewesen sein, dass er keine Milch vertragen konnte», sagte Carsten Pusch, der die genetischen Untersuchungen an der Universität Tübingen geleitet hat, der Nachrichtenagentur dpa. «Aber welche Konsequenzen das für seine Lebensführung hatte, müssen wir dahingestellt lassen.»
(Quelle: Augsburger Allgemeine)