Gesundheit

Versteckte Fallen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

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Geschrieben von thierry

Die Nahrungsmittelunverträglichkeit Laktoseintoleranz ist zwar nicht bedrohlich, kann aber zu einer erheblichen Minderung der Lebensqualität führen. Alle Nahrungsmittel, die Laktose enthalten, können bei Betroffenen zu Beschwerden führen, also auch alle Milchsorten. Selbst Ziegen- und Schafsmilch enthalten Laktose. Einen besonders hohen Laktosegehalt haben Milch- und Molkenpulver, Magermilchpulver besteht zur Hälfte aus Laktose. Andererseits sind manche Käsesorten, wie Mozarella, Camembert, Edamer, Gouda, Parmesan oder Feta, aufgrund ihrer Verarbeitung von Natur aus laktosearm. Manche Menschen mit Laktoseintoleranz können zwar keine Milch, dafür aber Joghurt, Dickmilch und Quark vertragen. Das ist individuell sehr unterschiedlich. Und manche Patienten bekommen bereits bei zwei Milligramm Laktose Beschwerden, andere erst bei 100 Milligramm. Laktosemengen unter 12 g (etwa 200 ml Milch) werden von Betroffenen zuweilen gar nicht bemerkt.
(Quelle: Wilt TJ et al: Lactose intolerance and health. Evid Rep Technol Assess (Full Rep). 2010 Feb;(192):1-410.(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20629478))

Leider ist Laktose aber auch in vielen Lebensmitteln enthalten, bei denen man sie eigentlich nicht vermutet. Laktose wird oftmals als Geschmacksverstärker und, da Milchzucker zu einer höheren Festigkeit (z. B. bei Joghurts), einem grösseren Gewicht und Volumen führt, als Hilfsmittel bei fettreduzierten Lebensmitteln eingesetzt.

Mehr Aroma, mehr Geschmack
Bei Backmischungen, Kuchen, Keksen oder auch Knäckebrot wird Milchzucker zudem als Aromaträger verwendet. Generell wird Laktose bei Backwaren gerne eingesetzt, da sie beim Backen so schön bräunlich werden und so appetitlicher aussehen. Gleiches gilt zum Beispiel für die Grillwurst. Süssigkeiten und Bonbons wird Laktose beigemischt, um die Kristallisationseigenschaften von Zucker oder Zuckerlösungen anzupassen. In Schokolade oder Pralinen dient Laktose als Geschmacksstoff. Auch in Fertig- und Tiefkühlgerichten oder Tütensuppen wird besonders häufig Laktose eingesetzt. Vorsicht ist auch geboten bei Süssstoff, Kartoffelpüree, Paniermehl, Kroketten, Knödel, Kleietabletten, Müslimischungen, Kaffeeweisser, Salatdressing, Sossen, Cremelikören und Desserts. Bei einigen Produktgruppen sollten Sie daher genau die Etiketten lesen.

Laktose in Medikamenten
Laktose dient oft als Trägersubstanz in Medikamenten. Die eingenommenen Mengen sind aber so gering, dass auch Menschen mit Laktose-Intoleranz sie gut vertragen. Lediglich Präparate in Pulverform sowie homöopathische Tabletten können einen höheren Laktosegehalt haben.

Über den Autor

thierry

Initiant und Gründer des Portals www.laktoseintolerant.ch als es noch kein grosses Nachschlagewerk oder Empfehlungsplattform gab.

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