Gesundheit

Keine Angst bei Medikamenten oder Zahnpasta

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Geschrieben von thierry

Der beste Weg zur Beschwerdefreiheit bei Laktoseintoleranz ist es, Milchzucker (Laktose) nach individueller Massgabe und Verträglichkeit zu meiden. Das bedeutete vor allem, beim Essen auf die Inhaltsstoffe zu achten. Doch auch in Zahnpasta und Medikamenten steckt häufig Milchzucker?

In der Pharmaindustrie wird Milchzucker tatsächlich in vielen Tabletten als Trägermaterial oder als Hilfsstoff in Inhalationspulvern verwendet. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) enthalten mehr als 20 Prozent der verschreibungspflichtigen und etwa sechs Prozent der rezeptfreien Medikamente Laktose: verschiedene Antibabypillen, Tabletten gegen Magenbeschwerden und auch homöopathische Mittel. Menschen vor allem mit starker Laktoseintoleranz sollten deshalb bei jedem neu verordneten Medikament und vor der Einnahme immer genau die Inhaltsstoffe auf dem Beipackzettel studieren. Im Zweifelsfall mit dem Arzt oder Apotheker Rücksprache nehmen. Apotheken und Arztpraxen haben die sogenannte „Rote Liste“, in der alle Inhaltsstoffe eines Medikaments aufgeführt sind. Aber zur Beruhigung: Im Vergleich zu Lebensmitteln handelt es sich bei Medikamenten um deutlich geringere Laktosemengen: Eine Tablette enthält meist nicht mehr Milchzucker als ein Esslöffel Kuhmilch. Eine Untersuchung in Grossbritannien zum Laktosegehalt von Arzneimitteln zur Therapie gastrointestinaler Erkrankungen belegt, dass sich der Anteil bei den meisten untersuchten Präparaten im Bereich von unter 100 mg pro Tablette oder Kapsel bewegt, sodass auch bei maximaler Tagesdosis selten mehr als 400 bis 500 mg Laktose aufgenommen werden. Das bedeutet, dass die meisten Patienten diese Arzneimittel ohne Symptome vertragen.

Mundwasser, Zahnpflegeprodukten (zum Beispiel Fluor-Lutschtabletten, Zahnpasta) oder Gurgellösungen findet man ebenfalls gelegentlich Laktose oder Lactose-Monohydrat. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich also auch hier. Und ebenso gilt: Ist Ihre Milchzuckerunverträglichkeit stark ausgeprägt, achten Sie auch bei Ihren Zahnhygienemitteln auf die Inhaltsangabe. Wenn es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommt, sollte man jedoch auf andere Präparate umsteigen. Inzwischen bietet der Handel auch laktose- und glutenfreie Mundwasser und Zahncrémes an.

Laktose wird ausserdem Kosmetik- und Körperpflegeprodukten zugesetzt, da sie hautpflegende Eigenschaften besitzt und die Haut bei der Feuchtigkeitsspeicherung unterstützt. Sie gelangt jedoch nicht ins Verdauungssystem und kann so auch keine Beschwerden verursachen.

Quellen:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/;
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/; Eadala P, Waud JP, Matthews SB, Green JT, Campbell AK. Quantifying the ‘hidden‘ lactose in drugs used  for the treatment of gastrointestinal conditions. Aliment Pharmacol Ther 2009; 29:677-87 ¸Eadala P, Waud JP, Matthews SB, Green JT, Campbell AK. Quantifying the ‘hidden‘ lactose in drugs used for the treatment of gastrointestinal conditions. Aliment Pharmacol Ther 2009; 29:677-87

Über den Autor

thierry

Initiant und Gründer des Portals www.laktoseintolerant.ch als es noch kein grosses Nachschlagewerk oder Empfehlungsplattform gab.

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